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Pierangelo (deutsch) Pierangelo (italiano)



Pierangelo

Am 18. Juli 2008 feierte ich meinen 40. Geburtstag im Kreise meiner Familie und meinen Freunden.
Meine Kindheit verbrachte ich sowohl in der Schweiz als auch in Italien. Mit sieben Jahren zogen wir von Bern nach Preglia, in der Nähe von Domodossola. Mein Vater arbeitete weiterhin in Bern und pendelte am Wochenende hin und her. Es war für mich und meine Mutter nicht einfach. Trotzdem erinnere ich mich gerne an diese fünf Jahre in Preglia.
Wir kehrten zurück in die Schweiz. Ich kam in die 5. Klasse und konnte kaum noch ein Wort deutsch. Ich habe mich jedoch rasch wieder integriert. Meine Lehre als Koch absolvierte ich im Restaurant Mistral in der Kramgasse. Mit 17 Jahren fand ich die Liebe meines Lebens in der Disco Medora im Tscharnergut. 1990 heirateten wir. Zwei Jahre später kam Fabio und 18 Monate später Valeria zur Welt. In dieser Zeit beschloss ich, mich als Coiffeur auszubilden und ins Geschäft meines Schwiegervaters einzusteigen. Ich erlebte 15 wunderschöne und intensive Jahre. Ich hatte das Glück eine grosse, vielseitige und interessante Kundschaft zu bedienen.
Meine Freizeit verbrachte ich mit meiner Familie und auf dem heissbegehrten Rennvelo.
Der 20. Dezember 2007 veränderte auf tragische, unfassbare und traurige Art mein Leben: Ich erhielt im Inselspital die Diagnose ALS (amyotrophe Lateralsklerose).

Meine Krankheit
Es gibt Krankheiten, mit denen es sich gut leben lässt und andere, mit denen es schwieriger ist. Die Amyotrophe Lateralsklerose kann man nicht kategorisieren. Sie ist eine rasch fortschreitende Krankheit, welche nur auf der mentalen Ebene bewältigt werden kann. Auf der physichen Ebene muss man sich von Anfang an ziemlich geschlagen geben. Der Verstand ist die einzige Ressource, welche dir helfen kann.
Ich werde mich nicht so leicht geschlagen geben oder aufgeben. Allerdings musste ich lernen, ALS nicht als einen übermächtigen Gegner, sondern als einen ständigen Begleiter zu sehen. Den Kampf gegen ALS werde ich verlieren. Ich habe jedoch erkannt, dass ich es in der Hand habe, wie ich meine verbleibende Zeit gestalte und wie ich diese Zeit nutzen kann. Denn eines steht fest: Das Leben geht weiter, so oder so!