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August 2009

3. August 2009

Der Spitalaufenthalt von letzter Woche ist einigermassen gut über die Bühne gegangen. Es ist für mich nicht einfach, mit der Atemmaske zu schlafen. Es ist sehr gewöhnungsbedürftig und beängstigt mich, da ich mich mit den Armen kaum noch bewegen kann. Die Pflege im Inselspital war hervorragend, einfühlsam und kompetent.

Seit gestern kann ich nicht mehr stehen, was wieder mit organisatorischen Anpassungen verbunden ist. Seit ein paar Tagen wird mir MST gegen die Schmerzen verabreicht.

6. August 2009

Heute war ein spezieller Tag. Frau Schröter schulte die Equipe der Spitex Bolligen. Sie zeigte ihr die Transfers vom Bett in den Rollstuhl und retour nach kinästhetischen Prinzipien. Ich genoss es, den Hahn im Korb zu sein. 10 Frauen umzingelten mich im Bett und übten gegenseitig und an mir die Transfers. Es war interessant aber auch anstrengend.
Ich fühle mich gut aufgehoben bei der Spitex Bolligen.
Seit der Rückkehr der Kreuzfahrt kommt die Spitex regelmässig am Morgen und am Abend. Ich erlebe mit meinen Spitex-Frauen einfühlsame Momente und habe auch gute Gespräche.

12. August 2009

SCHEISSE!!
Die Nächte sind der blanke Horror für mich wie für Assunta. Ich schlafe sehr schlecht und rufe manchmal im Stundentakt. Mich plagen Schmerzen und auch muss man mich immer wieder neu lagern im Bett. Ich kann mich selber im Bett nicht mehr bewegen. Frau Born vom Inselspital hat sofort reagiert und zusammen mit Prof. Rösler und meinem Hausarzt Roberto Chiofalo Rücksprache genommen. Ich werde nun morgen ins Regionalspital Emmental in Langnau eingeliefert. Beim Beratungsgespräch mit Frau Born und Frau Hörler, Leiterin Spitex Bolligen, hat mich das Regionalspital Emmental mit der Kombination Palliative Care, Schulmedizin und Komplementärmedizin überzeugt.
Ich hoffe, während meinem 2-wöchigen Aufenthalt meine Schmerzen, meine schlechten Nächte und meine Panikattacken etwas in den Griff zu bekommen.
Ich hoffe, dass Assunta diese zwei Wochen wieder etwas Ruhe findet und neu Energie tanken kann.

21. August 2009

Jetzt bin ich schon gut eine Woche im Regionalspital in Langnau. Es geht mir bedeutend besser. Ich bin ruhiger, geniesse es im Bett zu liegen und schlafe besser. Die komplementärmedizinischen Therapien (pflanzliche Medikamente, Physiotherapie, Ergotherapie, rhythmische Massage, Maltherapie) tun mir gut. Auch die Pflege ist gut. Ich werde sehr gut betreut. Vor allem die Pflegefachfrau Frau Stähli hilft mir in schweren und traurigen Momenten. Ich habe gute Gespräche mit ihr und sie gibt mir Kraft.

Ich habe sehr viel Zeit im Spital zum Studieren, was mich sehr sehr traurig macht. Im Moment weine ich viel. Ich versuche meine Ängste mit innerer Kraft in den Griff zu bekommen, aber es ist unheimlich schwer. Ich spüre, wie meine Kräfte immer mehr schwinden. Ich weiss, dass ich sterben werde. Ich fühle, wie ich immer schwächer werde, aber ich bin noch nicht bereit zum Sterben. Ich wollte Fabio und Valeria noch so vieles mit auf den Weg geben...

Morgen nimmt Fabio am Inferno teil. Er macht in einem Team mit und wird die Rennradstrecke fahren. Ich bin so traurig, kann ich ihn nicht begleiten und ihn anfiebern. Ich werde ihn nur in Gedanken begleiten können.

Ich muss von allem Abschied nehmen ohne es zu wollen. Ich bin noch daran, dies zu lernen. Es ist nicht einfach.

Es tut mir leid, dass ich gestern mit Andy und Gabriel so viel weinen musste. Auch zu sehen wie sehr Andy leidet - es tut mir alles so leid. Aber ich kann es nicht ändern.

Mit Assunta und der Pflegefachfrau Frau Stähli haben wir heute vereinbart, dass ich über dieses Wochenende nur von meiner Familie Besuch erhalte. Dieser Entscheid ist mir sehr schwer gefallen. Aber ich hatte die vergangenen zwei Tage zu viel Besuch. Ich war einerseits erfreut aber andererseits zu sehr erschöpft. Ich brauche etwas Zeit mit meiner Familie.