Persönlich / personale ALS / SLA Aktuelles / Attualità Bundartikel vom 21.11.09 Meine Betreuer/innen / i miei assistenti Tagebuch Kreuzfahrt Video Bilder / immagini Il mio credere e il senso della vita Nachdenkliches / pensieri Gästebuch (geschlossen) / archivio (chiuso) Links / siti Kontakt / contatto Impressum
Startseite Aktuelles / Attualità 2009 Dezember 2009

Aktuelles / Attualità


2009 2010 2011

März 2009 marzo 2009 April 2009 aprile 2009 Mai 2009 maggio 2009 Juni 2009 giugno 2009 Juli 2009 luglio 2009 August 2009 agosto 2009 September 2009 settembre 2009 Oktober 2009 ottobre 2009 November 2009 novembre 2009 Dezember 2009 dicembre 2009



Dezember 2009

7. Dezember 2009

Es ist mir ein Anliegen, euch von zwei spezielle Besuchen zu berichten:

Peter Sladkovic, Seelsorger röm.-kath. Pfarreizentrum Ittigen
Nach längerem Mailverkehr habe ich mich endlich entschlossen, Peter bei mir zu Hause zu empfangen. Ich hatte seit der Erstkommunion von Fabio und Valeria nie mehr richtig mit ihm gesprochen. Ich war erstaunt, über sein fast fehlerfreies Berndeutsch, da er ursprünglich aus Deutschland kommt.
Er kam mit seiner Gitarre zu mir. Ich dachte, er hätte diese bei sich, da er vom Musikunterricht kam. Aber die Gitarre war für mich bestimmt. Nach einer kurzen Begrüssung packte er die Gitarre aus und sang ein paar Lieder von Pippo Pollina, einem italienischen Cantautore, der heute in der Schweiz lebt, mit einer sehr interessanten Biografie http://www.pippopollina.com. Das Lied "la luna e i falò" gefiel mir sehr und bewegte uns, über den Inhalt zu philosophieren. Wir feierten einen kurzen aber intensiven Gottesdienst und zum Abschluss segnete er uns mit dem Weihwasser aus Lourdes und Assunta segnete Peter. Auch Fabio setzte sich zu uns, als er von der Arbeit nach Hause kam.

Christine Schmid, Pfarrerin ev.-ref. Kirchgemeinde Bolligen
Martin Knapp, mein Freund und einer meiner Betreuer, machte mich während einem schönen Abend im Inselspital, an welchem wir über Gott und die Welt philosophierten, auf Christine Schmid aufmerksam. Durch ihren Eintrag in mein Gästebuch wurde der Schritt für mich einfacher, sie zu kontaktieren für einen Hausbesuch.
Sie kam sehr herzlich auf mich zu und setzte sich ganz nah an mein Bett. Ich fühlte mich sofort sehr wohl. Ich bat sie, mir meine Hand zu halten. Sie liess sie bis zum Schluss nicht mehr los. Es war ein schönes und intensives Gefühl. Sie fragte mich, ob ich bete. Sie fragte mich, ob ich immer noch wütend auf Gott bin. Ich durfte ihr von ganzem Herzen sagen, dass ich seit gut einer Woche wieder das "Vater unser" bete und dass es in meiner Seele ruhiger geworden ist. Wir unterhielten uns über Jesus und es war schön, ihr zuzuhören. Am Schluss segnete sie mich. Sie begann mit den Worten "bhüet di Gott". Es war sehr herzlich und sie schenkte mir noch einen kleinen Anhänger, ein Engel in Herzform, der neben meinem Bett am Infusionsständer hängt. Ich freue mich auf ihren nächsten Besuch.

Nach diesen beiden schönen Erlebnissen ist es fast schade, wieder etwas negatives mitzuteilen. Aber vergangenen Freitag wurde mir vom Inselspital mitgeteilt, dass ich möglicherweise zu ALS nun noch das Restless-Legs-Syndrom habe. Dies würde meine immer noch andauernden Schmerzen in den Beinen erklären. Wir sind wieder daran, neue Medikamente einzustellen.

31. Dezember 2009

Bald hätte ich vergessen, dass vor zwei Wochen meine Tante mit meinem Cousin aus Domodossola bei mir zu Besuch waren. Das erste Mal seit ich krank bin. Ich bin enttäuscht, dass sie die 2 1/2 Stunden Zugfahrt nicht früher auf sich genommen haben, um mich besuchen zu kommen. Ich hätte letztes Jahr mit ihnen noch etwas unternehmen können. Jetzt liege ich die meiste Zeit im Bett - schade.

Silvesterabend ganz gemütlich und besinnlich zu zweit - ah nein, bald hätte ich unser Lilli vergessen.
Fabio feiert zusammen mit seiner Freundin Glenda und Freunden und Valeria mit ehemaligen Schulkollegen. Das Fondue Chinoise war hervorragend. Marlies, einer meiner Spitex-Engel, hat uns das Chinoise-Fleisch bei der Metzgerei ihres Vaters besorgt.

Es ist 22.05 Uhr. Die Kerzen unseres wunderschönen Weihnachtsbaums sind unterdessen erloschen. Aber es brennen noch viele andere Kerzen um uns herum. Die hellste Kerze brennt in unseren Herzen. Ich liebe dich so sehr Assunta und danke dir für die Geduld beim Pflegen, deine Augen die mir immer Trost schenken, deine warmen Hände die auf meinem kranken Körper so wohltuend wirken und deine Liebe. Ich danke dir, dass du trotz allem unser Fabio und unsere Valeria nie vernachlässigst, für sie da bist und ihnen immer die nötige Liebe schenkst.

Das bald zu Ende gehende Jahr hat uns noch reich beschenkt. Dafür bin ich dankbar. Das neue Jahr klingelt schon bald an der Tür und ich weiss, dass es ein schwieriges Jahr sein wird. Ich weiss, dass ich von sehr guten Freunden/Freundinnen und Familie umgeben bin, auf welche ich immer zählen kann und das gibt mir grosse innere Ruhe.