Persönlich / personale ALS / SLA Aktuelles / Attualità Bundartikel vom 21.11.09 Meine Betreuer/innen / i miei assistenti Tagebuch Kreuzfahrt Video Bilder / immagini Il mio credere e il senso della vita Nachdenkliches / pensieri Gästebuch (geschlossen) / archivio (chiuso) Links / siti Kontakt / contatto Impressum
Startseite Aktuelles / Attualità 2010 August 2010

Aktuelles / Attualità


2009 2010 2011

Januar 2010 gennaio 2010 Februar 2010 febbraio 2010 März 2010 marzo 2010 April 2010 aprile 2010 Mai 2010 maggio 2010 Juni 2010 giugno 2010 August 2010 agosto 2010 Oktober 2010 ottobre 2010 November 2010 novembre 2010



August 2010

22. August 2010

Ich nutze wieder einmal die Gelegenheit, allen herzlich für die Briefe und Mails zu danken.

Mit Freude kann ich von meinem Aufenthalt im Paraplegikerzentrum Nottwil erzählen. Ich verbrachte den ganzen Juli dort. Die Infrastruktur ist genial und die Architektur sehr modern mit viel Licht und alles rollstuhlgängig. Ein grosses Zentrum, überall Leute mit Rollstühlen. Ich habe noch nie so viele auf einmal gesehen. Dies hat mich sehr beeindruckt. Alles ist gut organisiert. Ich konnte von vielen Therapien profitieren. Ich habe gespürt, dass diese mir gut taten.

Ich teilte das Zimmer mit einem Paraplegiker aus St. Gallen, der seit fast 30 Jahren im Rollstuhl sitzt. Eine sehr nette Person, ruhig und gleichzeitig humorvoll, intelligent und sehr hilfsbereit. Es konnte mir wirklich nicht besser gehen. Die Therapien, wenn man in meinem Fall von Therapien sprechen kann, waren immer auf meine Bedürfnisse abgestimmt.

Leider hatte ich auch in Nottwil viel Zeit zum Nachdenken. Seit längerer Zeit wuchs bei mir der Wunsch, die letzte Zeit meines Lebens in einem Pflegeheim zu verbringen. Wer mich kennt und wer mir nahe steht, kann diesen Entscheid vielleicht nicht verstehen. Es war auch für mich sehr sehr schwierig und traurig. Ich habe in Nottwil entschieden, nicht mehr nach Hause zu gehen und direkt von Nottwil in ein Pflegeheim zu gehen. Ich denke, es ist richtig so. Ich verspürte in den vergangenen Monaten immer mehr das Bedürfnis nach Ruhe. Diese Ruhe hatte ich zu Hause nicht. Ich ertrug es nicht, dass das Leben ohne mich weiter geht. Es tat mir so weh. Ich hätte so gerne an diesem Leben zu Hause teilgenommen. Auch Fabio und Valeria haben Anspruch auf Ruhe, damit sie ihr Erwachsenwerden trotz allem so gut wie möglich geniessen können.

Daher bin ich am 4. August ins Pflegezentrum Wittigkofen bei Bern umgezogen.
Es war sehr schwierig. Ich hatte anfangs schrecklich Mühe, mich an den Gedanken, nicht mehr zu Hause zu leben und vor allem nicht mehr in der Nähe meiner Kinder und von Assunta zu leben, zu gewöhnen. Diese neue Situation ist für uns alle unheimlich traurig. Ich habe auch grosse Mühe, Besuch von meinen Freunden zu empfangen. Ich hoffe, dass, sobald ich mich etwas an mein neues “Zuhause“ gewöhnt habe, ich mich auch wieder etwas öffnen kann und Gefühle an mich heran lassen kann. Ich denke sehr viel an Fabio und Valeria. Meine Kinder und Assunta fehlen mir sehr. Unsere Liebe wird sehr grausam auf die Probe gestellt.